Jedes Jahr erscheinen unzählige neue Filme. Wer Film Neuerscheinungen nicht einfach im Kino ansehen möchte, hat die Möglichkeit sich die Filmpremieren auf Filmfestivals anzusehen. Hier stellen Regisseure und Schauspieler ihre Filme vor und treten in einen Wettstreit um die begehrten Filmpreise. Neben den eigentlichen Filmvorführungen kommen auf solchen Festivals die Filmschaffenden zu Wort und liefern Interessierten exklusive Hintergrundinformationen.
Das renommierteste internationale Filmfestival auf deutschem Boden ist die Berlinale. Sie findet bereits seit 1951 jährlich in Berlin statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden bis zu 400 verschiedene Filme unterschiedlicher Genres, der internationalen Jury präsentiert. Davon werden jedoch nur 20 für den goldenen- und silbernen Bären nominiert. Welche Filme letztendlich für die begehrten Trophäen nominiert werden, liegt im Ermessen der Festivaldirektion, welche ebenfalls über die Besetzung der Jury entscheidet.
Die Berlinale ist stets mit einem großen medialen Interesse verbunden, so kommen jedes Jahr über 4000 Journalisten aus über 100 Ländern, um von den internationalen Filmfestspielen zu berichten.
Im Gegensatz zur Berlinale, die sich primär dem Spielfilm widmet, stehen bei den internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen die Kurzfilme im Vordergrund des Interesses.
Das Festival blickt auf eine ähnlich lange Tradition zurück wie die Berlinale und bietet gerade Neueinsteigern in der Filmbranche eine Chance ihre Filme einem breiten Publikum vorzustellen. Das Festival ist in drei Wettbewerbe unterteilt, einen internationalen, einen nationalen und einen internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerb. Hinzu kommt der sogenannte MuVi-Preis für das beste Musikvideo. Seit 2009 wird der NRW-Preis verliehen, an dem ausschließlich Produktionen aus Nordrheinwestfalen teilnehmen können.
Im Durchschnitt werden jedes Jahr 6000 Kurzfilme eingesendet, von denen rund 450 Filme tatsächlich auf dem Festival gezeigt werden. Ein charakteristisches Merkmal für das Oberhausener Filmfestival ist die Vorgabe eines Themas für die Wettbewerber, so stand die diesjährige Ausgabe des Festivals unter dem Motto “Flattness: Kino nach dem Internet”
Beide Festivals bieten ihren eigenen Reiz. Die Berlinale ist stets glamourös und wartet mit viel Prominenz auf, ist jedoch von einer kommerziellen Charakteristik geprägt. Dagegen wirken die Oberhausener Kurzfilmtage eher zurückhaltend, die vorgestellten Filme vermögen oftmals zu überraschen und bieten ein breites Spektrum, welches oftmals nicht eindeutig den klassischen Genres zuzuordnen ist.